Partizipativ-orientierte Intervision zur betrieblichen Gesundheitsförderung in diversitären Pflegeteams (POINTED)

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Hannover : Technische Informationsbibliothek

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Das Projekt POINTED adressierte ein zentrales Problem in der Pflege: Personalmangel und chronische Unterbesetzung führen zu einer Spirale von Überbelastung, Krankmeldungen und Kündigungen, die wiederum die Arbeitsbedingungen weiter verschärfen. Gleichzeitig fehlt es Pflegefachpersonen an Energie, ihre fachliche Leistung zu reflektieren oder sich weiterzubilden, was die Teamdynamik und damit letztlich auch die Versorgungsqualität beeinträchtigt. Um diesen Herausforderungen zu begegnen, sollte jedes Team mehrmals im Jahr psychosoziale Begleitung in Anspruch nehmen, was aber entweder aus Kostengründen oder aufgrund einer geringen Annahmebereitschaft schwer zu realisieren ist. In POINTED galt es, gemeinsam mit Pflegefachpersonen einen Prototyp für die beschriebenen Herausforderungen zu entwickeln. Untersucht wurde daher die Methode der Intervision (Kühl et al. 2020), bei der beruflich Pflegende mithilfe der im Projekt entwickelten Medienbausteine befähigt werden, mit vorhandenen Teamressourcen selbstständig passgenaue Lösungen zu erarbeiten, was als qualitätssichernde Maßnahme gilt. Besonders kleinere und ländlich gelegene Einrichtungen profitieren von Intervisionsformaten, da in der Regel kein Budget für externe Supervisoren zur Verfügung steht. Motiviert durch ein vorgeschaltetes App-Training vereinbaren die Teams 4 Teamtrainings mit einer Dauer von je 120 Minuten. Ein besonderer Fokus liegt darauf, die Wahrnehmung der eigenen Stärken sowie Perspektivwechsel anzustoßen, um destruktive Teamdynamiken durchbrechen und das gegenseitige Vertrauen – im Sinne der Psychologischen Sicherheit (Bachmann et al. 2021) – nachhaltig fördern zu können. POINTED liefert damit einen relevanten Beitrag zur Entlastung und Stärkung von Pflegeteams, indem es das Format Intervision als Instrument zugänglich macht. Es trägt nicht nur zur Entlastung der Pflegenden bei, sondern befähigt Pflegefachpersonen zur autonomen Bewältigung von Belastungen und sichert zugleich eine qualitativ hochwertige Versorgung. Vergleichbare Forschungsansätze gab es im deutschsprachigen Raum noch nicht.

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