Verbundprojekt: CADMUSS - Collision avoidance domain-method used by ships and ashore; Teilvorhaben: Entwicklung einer Methode zur Vermeidung von Schiffkollisionen, die auf Schiffen sowie an Land genutzt werden kann
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Das Verbundprojekt CADMUSS ist ein polnisch-deutsches Gemeinschaftsprojekt, welches im MARTERA-Programm der ERANET COFUND Initiative durchgeführt und von den beteiligten nationalen Ministerien gefördert und von den jeweiligen nationalen Projektträgern betreut wurde. Im Teilprojekt der Hochschule Wismar wurden Untersuchungen zur Entwicklung eines neuen Verfahrens zur Kollisionsverhütung angestellt.
Zur Bewertung der Sicherheit von Schiff-Schiff-Begegnungen gibt es zahlreiche Sicherheitskriterien. Die meisten davon sind jedoch subjektiv geprägt und beruhen auf vereinfachenden Annahmen. Sie berücksichtigen z.B. weder die Dynamik der Schiffe im Seegang noch die komplexe, sich ändernde Geometrie der Begegnungssituationen während der Ausweichmanöver. Das Teilprojekt der HSW zielt auf die Reduzierung des Dilemmas der bestehenden Unschärfe der subjektiven Sicherheitskriterien, indem ein Konzept zur Dynamisierung von Sicherheitskriterien für die Zwecke der Kollisionsverhütung entwickelt wird. Mittels flexibler, dynamisierter Sicherheitskriterien soll die bord- und landgestützte Anwendung zur objektiven Erkennung und Bewertung der Risiken beliebiger Begegnungssituationen auch unter Einbeziehung der Schiffsdynamik ermöglicht werden. Das Konzept wird in ein mathematisches Modell umgesetzt, welches die Bestimmung der Sicherheitsbereiche für einen ausgewählten sicherheitskritischen Schiffstyp, wie z.B. RoRo-Passagierschiffe erlaubt. Das theoretische Modell wird dann im Rahmen des Verbundprojektes in ein experimentelles Kollisionsverhütungssystem implementiert und getestet.
Zur Konzept- und Modellentwicklung wurden verschiedene Methoden verwendet. Expertenwissen wurde zur Festlegung subjektiver Komfortzonen im Rahmen von Peer-to-Peer-Interviews und Befragungen unter berufserfahrenen Nautikern erhoben. Weiterführend wurden testweise Komfort- und Manöverzonen-Feature in bestehende Algorithmen bordseitiger Kollisionsverhütungs- und landgestützter Verkehrsüberwachungssysteme implementiert und getestet. Dabei wurden Basisdaten und Grunderkenntnisse für die Übertragung der entwickelten Sicherheitszonen auf den Bereich der strategischenm Risikobewertung geliefert.
Die gesammelten Erfahrungen und gewonnenen Erkenntnisse sind die Grundlage für verbesserte integrierte Navigationssysteme und landgestützte Schiffsverkehrsdienste sowie für maritime Ausbildungszentren.
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