Projekt "Start-Up Secure: Reibungslose Datenschutzkontrolle in Ihrer digitalen Welt - YourPrivacyLawyer"

Abstract

Verbraucher:innen müssen heute in zahlreichen sozialen und digitalen Kontexten regelmäßig Einwilligungen zur Verarbeitung ihrer personenbezogenen Daten abgeben. Diese Praxis führt auf Seiten der Nutzer:innen zunehmend zu „Einwilligungsmüdigkeit“ und Resignation. Gründe dafür sind die hohe Frequenz von Einwilligungsanfragen, schlechte UX-Gestaltung sowie mangelnde rechtliche Klarheit. Gleichzeitig verursachen diese Prozesse bei Datenverarbeitern hohe Implementierungskosten – ohne dass sie im Gegenzug echte Rechtssicherheit bieten. Ein bekanntes Beispiel für das Scheitern des Konzepts einer informierten Einwilligung sind Cookie-Banner: Nutzer:innen klicken diese oft reflexartig weg, ohne die Inhalte oder Konsequenzen wirklich zu verstehen. Die aktuelle Ausgestaltung solcher Einwilligungsprozesse erfüllt vielfach nicht die Anforderungen der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), insbesondere gem. Art. 25 Abs. 1 in Verbindung mit Art. 6 Abs. 1 lit. a und b DSGVO. Nach diesen Regelungen müsste die technische Gestaltung der Prozesse sicherstellen, dass Betroffene die Risiken der Datenverarbeitung nachvollziehen und wirksam kontrollieren können. Dazu gehört insbesondere, dass sie im jeweiligen Nutzungskontext fundiert zwischen Risiken und Nutzen abwägen können, um eine informierte Entscheidung zu treffen. Forschungen zeigen jedoch, dass selbst sogenannte „Best-Practice“-Cookie-Banner diesen Anforderungen kaum gerecht werden: Nutzer:innen verstehen in der Regel weder die Art der Verarbeitung noch die damit verbundenen Risiken und können diese folglich auch nicht sinnvoll gegen etwaige Vorteile abwägen. Die Ursachen hierfür sind insbesondere:

mangelnde Transparenz und Verständlichkeit der Einwilligungsprozesse, die hohe Zahl an Einwilligungsanforderungen, die zu Überforderung führt, der fehlende Kontextbezug, der verhindert, dass Nutzer:innen informierte Entscheidungen treffen