Transdiagnostische psychopathologische Merkmale, Risikofaktoren und Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen mit verschiedenen psychischen Störungen (TRADIA)

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Hannover : Technische Informationsbibliothek

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Forschungsstand: Die Entwicklung eines evidenzbasierten dimensionalen Systems zur Klassifikation psychischer Störungen im Kindes- und Jugendalter ist aufgrund der Limitationen kategorialer Klassifikationen von großer Bedeutung. Der transdiagnostische Ansatz verfolgt das Ziel, störungsübergreifende psychopathologische Merkmale zu identifizieren und therapeutische Interventionen zu entwickeln. Bisherige Forschungsarbeiten konzentrieren sich hauptsächlich auf den Erwachsenenbereich. Ziel dieser Arbeit ist es ein umfassendes Modell psychopathologischer Merkmale im Kindes- und Jugendalter zu entwickeln, das auch Unterschiede hinsichtlich Risikofaktoren und Leidensdruck/ Funktionsniveau einbezieht. Methode: Es wurden heterogene Daten aus sechs teilnehmenden verbundübergreifenden Forschungsprojekten mittels expertenbasierter Harmonisierung aggregiert. Mittels Item-Parzellierung wurden semantisch ähnliche Item spezifisch für jedes Projekt und jedes psychopathologische Merkmal identifiziert. Die Items wurde von 15 geschulten Ratern klassifiziert und die Interrater Reliabilität bestimmt. Durch Skalenharmonisierung konnte trotz ursprünglich unterschiedlicher Skalenwerte und Polungen Vergleichbarkeit hergestellt werden. Das resultierende psychopathologische Modell wurde mittels konfirmatorischer Faktorenanalysen überprüft und interne Konsistenzen berechnet. Der Einfluss von Risikofaktoren und der Lebensqualität / Funktionsniveau wurde durch die Bildung eines Summenscore untersucht. Ergebnisse: Das entwickelte transdiagnostische psychopathologische Modell zeigt insgesamt eine mäßige bis akzeptable Modellpassung, die durch Modifikationen bereits leicht verbessert werden konnte. Die Korrelationsanalysen ergeben eine stärkere Auswirkung des psychosozialen Belastungsgrades auf bestimmte psychopathologische Bereiche, die demnach besonders an der Entstehung und Aufrechterhaltung verschiedener psychischer Störungen bei Kindern und Jugendlichen beteiligt sein könnten. Psychosoziale Belastungen wirken sich demnach besonders stark auf den Affekt von Kindern und Jugendlichen aus. Zwischen dem allgemeinen Psychopathologie-Faktor und dem Risikofaktor-Score ergab sich ein starker Zusammenhang. Die Ergebnisse dieser Studie verdeutlichen die Relevanz und Gültigkeit der entwickelten transdiagnostischen Dimensionen für die Erfassung von Psychopathologien im Kindes- und Jugendalter und bieten die Grundlage für zukünftige Forschungs- und Behandlungsansätze.

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