Phosphotelluritgläser Teil 2. 31P-NMR-Untersuchungen an Gläsern des Systems BaO-P2O5-TeO2 bei 109,3 MHz

Abstract

In Phosphotelluritsystemen treten z. T. ausgedehnte Glasbildungsbereiche auf. Die Gläser sind durch hohe Brechzahlen, geringe Kristallisationsneigung und eine verbesserte Transmission im kurzwelligen VIS-Spektralbereich gegenüber den reinen Telluritgläsern charakterisiert. Mit 31P-NMR-Messungen im hohen Magnetfeld (B0 = 6,35 T) konnten im ternären System BaO-P2O5-TeO2 detaillierte Ergebnisse über den Aufbau der Gläser im Nahordnungsbereich erhalten werden. Die Grundlagen der Untersuchungen bildeten 31P-Breitlinien(BL)-NMR- und 31P-Fourier-Transformations(FT)-MAS-NMR-Spektren einer Anzahl kristallchemisch aufgeklärter Phosphate und Phosphotellurite (IV) sowie daraus abgeleiteter Zusammenhänge zwischen Bindungsverhältnissen und 31P-Abschirmparametern von (PO4)-Gruppen. Mit Hilfe eines leistungsfähigen Rechnerprogramms war eine genaue Analyse der 31P-BL-NMR-Spektren der Gläser und damit die Bestimmung differenzierter Strukturgruppen, ihrer relativen Anteile und deren Abhängigkeit von der Zusammensetzung der Gläser auf verschiedenen Zusammensetzungsschnitten möglich. Neben den in kristallinen Phosphaten und reinen Phosphatgläsern gefundenen (PO4)-Verknüpfungen konnten auch Baugruppen mit kovalenten Te-O-P-Bindungen nachgewiesen werden.