Echtzeiterkennung und Nachweis hybrider Desinformationskampagnen in Online-Medien (HybriD); Teilvorhaben: Detektion, Analyse und Lagebild-Integration von hybriden Desinforma-tionskampagnen in Online-Medien

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Hannover : Technische Informationsbibliothek

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Zum Projektstart war die Forschung zu Desinformation primär auf die Identifikation einzelner Akteure (z. B. Social Bots) oder die Klassifizierung isolierter Falschnachrichten ("Fake News") fokussiert. Diese Ansätze griffen jedoch zu kurz, um die wachsende Bedrohung durch breit angelegte, hybride Kampagnen zu erfassen, die auf einem koordinierten Zusammenspiel von teils automatisierten, teils menschlich gesteuerten Accounts basieren. Das Verbundvorhaben "HybriD" verfolgt daher einen innovativen und ganzheitlichen Ansatz. Das Ziel war nicht die binäre Klassifikation einzelner Inhalte, sondern die gesamthafte Detektion wahrscheinlicher Desinformationskampagnen durch die Erkennung von musterbasierten, temporalen Anomalien in der Online-Kommunikation. Das Teilvorhaben der complexium GmbH konzentrierte sich dabei auf den Aufbau der technischen Analyse-Infrastruktur sowie die Entwicklung eines interaktiven Demonstrator-Dashboards, um diese neue Art von Bedrohungen frühzeitig und zielgenau erkennen und analysieren zu können. Im Rahmen des Vorhabens wurden die angestrebten Ziele erreicht und eine leistungsfähige Systematik zur Analyse hybrider Bedrohungen geschaffen. Die wesentlichen Ergebnisse sind: Umfassende Datenerhebungs- und Analyse-Infrastruktur: Es wurde eine modulare und erweiterbare Infrastruktur aufgebaut, die Daten aus einer Vielzahl relevanter sozialer Netzwerke und Online-Foren in nahezu Echtzeit erfasst und für tiefergehende Analysen aufbereitet. KI-gestützte Analyseverfahren: Durch den Einsatz moderner KI-Modelle konnte die Analysepräzision deutlich erhöht werden. Das System kann Inhalte nicht nur thematisch, sondern auch nach Ereignistyp und geographischer Relevanz klassifizieren. Interaktiver Visualisierungs-Demonstrator: Der entwickelte Demonstrator ermöglicht es Analysten, die Entstehung und Verbreitung von Kampagnen visuell nachzuvollziehen. Komplexe Zusammenhänge in den Daten werden durch intuitive Netzwerkdarstellungen greifbar gemacht. Praxisnaher Transfer und Austausch: Die Methodik und Zwischenergebnisse wurden kontinuierlich mit externen Experten aus Wirtschaft, Politik und Sicherheitsbehörden diskutiert und validiert. Die Zusammenarbeit im Verbund mit der Universität Münster und der HAW Hamburg verlief durchgehend eng und produktiv, insbesondere bei der Definition der technischen Anforderungen und der Bereitstellung von Daten für die wissenschaftliche Forschung. Die Projektergebnisse wurden zudem in zahlreichen Fachkreisen vorgestellt, unter anderem bei Workshops an der Führungsakademie der Bundeswehr, auf Konferenzen des OSAC-Chapters Germany und des TÜV Nord sowie in Gesprächen mit Sicherheitsverantwortlichen aus der Wirtschaft und öffentlichen Stellen. Als eigenständige Fortführung dieser Arbeiten ist die durch complexium die Entwicklung eines ganzheitlichen Lagebildes für Unternehmen sowie die Konzeption eines umfassenden Lagebildes Hybrid geplant.

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