Erforschung der Ursachen des Sanddornsterbens und Entwicklung von Gegenmaßnahmen (HippRham); Teilvorhaben 1: Abiotische Stressoren und pflanzenbauliche Maßnahmen
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Im Projekt zur 'Erforschung der Ursachen des Sanddornsterbens und Entwicklung von Gegenmaßnahmen' galt es innerhalb des Teilvorhabens der LFA (Fkz: 2220NR130A) den Einfluss abiotischer Stressoren und pflanzenbaulicher Maßnahmen im Hinblick auf das seit ca. 2015 zunehmende Absterben von Sanddorn in Norddeutschland ('Sanddornsterben') zu untersuchen. Die Aufgaben wurden in Form von 5 Arbeitspaketen bearbeitet, welche neben Literaturrecherche und Öffentlichkeitsarbeit auch vor-Ort-Untersuchungen auf Betrieben sowie Gefäß- und Freilandversuche umfassten. Im Rahmen der Betriebsbefragungen zeigte sich, dass bereits die Begrifflichkeit des 'Sanddornsterbens' sehr unterschiedlich betrachtet wurde. Außerhalb MVs wurden für Absterbeerscheinungen vielfach konkrete Gründe, wie Trockenheit oder unpassende Standorte angegeben, die vom 'Sanddornsterben' in MV abgegrenzt wurden. Die Untersuchungen in den Betrieben machten deutlich, dass neben möglichen pathogenen Ursachen vielfach weitere mögliche Ursachen für die Schwächung von Sanddorn bis hin zum Absterben in Betracht kommen können. Besonders problematisch ist dabei der Anbau auf sehr leichten Standorten ohne ausreichende Wasserversorgung. Im Freiland-Bewässerungsversuch mit der Sorte 'Habego' konnte diesbezüglich ein sehr deutlicher Zusammenhang zwischen Wuchsstärke und Zusatzbewässerung hergestellt werden. In Hinblick auf die Nährstoffversorgung scheint der Sanddorn weniger stark zu reagieren. In im Gefäß durchgeführten Düngeversuchen mit Schwefel bzw. Stickstoff konnten keine signifikanten Nachweise für eine veränderte Wuchsleistung oder Vitalität der Versuchspflanzen in den ausreichend mit Nährstoff versorgten Ausgangsböden erbracht werden. Eine ausgewogene Nährstoffversorgung auf Grundlage gängiger Empfehlungen basierend auf Bodenarten, pH-Werten und Gehaltsklassen scheint nach aktuellem Wissensstand auch für den Sanddorn sinnvoll zu sein. In Betrieben konnten teilweise Mangelsituationen bei Pflanzen über Blattanalysen festgestellt werden, die ihren Ursprung in mangelnder Wasserversorgung (Problem bei der Nährstoffaufnahme) oder ungünstigen Boden pH-Werten sowie geringen Nährstoffgehalten im Boden unterhalb empfohlener Gehaltsklassen hatten. Entsprechende Pflanzen zeigten schwächeren Wuchs sowie vielfach Aufhellungen der Blätter. Weiterhin scheinen Sortenunterschiede im Hinblick auf eine Krankheitsanfälligkeit zu bestehen. Aufgrund der kurzen Anbauerfahrung ist insbesondere für die untersuchten alpinen Sorten diesbezüglich keine abschließende Beurteilung möglich. Es kann grundsätzlich davon ausgegangen werden, dass Sanddornpflanzen aufgrund von Wassermangel oder schlechter Nährstoffverfügbarkeit bereits deutlich anfälliger für Krankheiten sind und in Zusammenhang des zumeist durchgeführten Ernte-Schnitt-Verfahrens stark geschädigt werden können. Die Untersuchungen im Rahmen des Bewässerungsversuches in Gülzow haben allerdings auch gezeigt, dass ausreichend mit Wasser und Nährstoffen versorgte, gut gepflegte Pflanzen gleichermaßen erkranken können wie unbewässerte Pflanzen. Dies macht deutlich, dass sich die Erkrankungen aktuell allein durch pflanzenbauliche Maßnahmen nicht zufriedenstellend regulieren lassen.
