Nachprüfung der Beziehung zwischen thermometrischer Nullpunktsdepression und den Feldstärken der beteiligten Kationen
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Abstract
Wie in [1] angekündigt, wurde an drei ausgesuchten Gläsern die Nullpunktsdepression ΔT0 mit einer hochempfindlichen Dilatometeranordnung bestimmt. Es wurde geprüft, ob der damals vertretene Zusammenhang zwischen ΔT0 und dem Feldstärkenunterschied ΔF der beteiligten Kationen im Sinne eines „Anti-Mischalkalieffektes" (je kleiner ΔF, um so größer ΔT0) allgemeine Gültigkeit hat oder nicht. Zur Untersuchung wurden ein Natrium-Kalium-Calcium-, ein Lithium-Kalium- sowie ein Lithium-Barium-Silicatglas (Gläser Nr. 1 bis 3) mit zu erwartender großer, kleiner bzw. sehr großer Nullpunktsdepression herangezogen. Die Gläser wurden nach einem festgelegten Programm über 500 h lang gekühlt (gealtert). Das Ergebnis war: Die Gläser Nr. 1 und 2 verhalten sich, auch größenordnungsmäßig, entsprechend der „Anti-Mischalkaliregel", Glas Nr. 3 dagegen mit dem weitaus kleinsten ΔT0-Wert zeigt überraschenderweise den kleinsten Effekt. Die theoretische Deutung sowohl für das Verhalten der Mischalkaligläser als auch des Lithium-Bariumglases wird an anderer Stelle gegeben.