Das Polieren von Glas Teil VI: Oberflächenfehler bei technischem Glas
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Abstract
Bei der Fertigung von Spiegelglas treten Fehler auf, die unter den Bezeichnungen Ferrassenkratzer, Polierkette, Wischer, Filasse, Grau, Piqüre und Froschhaut bekannt sind. Diese Fehler werden einer Untersuchung mit Licht- und Interferenz- sowie Elektronenmikroskop und nach dem Schlieren- sowie dem Tolansky-Interferenzverfahren unterzogen. Die Befunde der Form-, Größen- und Tiefenbestimmung erlauben eine klare Klassifikation. Die Untersuchung von Piqüre führte zu der Feststellung, dass es sich um relativ seltene und sehr tiefe Aussprünge aus der sonst gut polierte Oberfläche handelt. Die Löcher sind mit einer Masse aus Polierrot und Polierproduktion (Gel) gefüllt. Dieser verklebte Brei ist von einer die ganze Fläche überdeckenden Verschmierungshaut überzogen, die ein flaches, fast auspoliertes Schleifgrübchen vortäuscht. Die Füllung des Piqüreloches lässt sich mit einer Diamantspitze herausdrücken oder mit Flusssäure herausätzen, wobei dann das gefässartige Grübchen sichtbar wird. Mit diesem Befund finden die Angaben von Autoren, "Polierrot werde in die Glasfläche einpoliert" und "Schleifgrübchen würden zupoliert" als spezielle (Fehler-)Erscheinungen ihre Deutung. - Die Froschhaut nimmt unter den Fehlern eine Sonderstellung ein. Nach wie vor gilt nach unserer früheren Ergebnissen, dass eine einwandfreie Politur Abtragung des Oberflächengebirges und der von Sprüngen zerrissenen Schicht darunter bedeutet; danach wird eine glättende Polierhaut von Bruchteilen eines µ Dicke über die Fläche gelegt.