Die erste Kartell-Liste der deutschen Glasindustrie (Glas-Taxa 1735/37)

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Date
1972
Volume
45
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Publisher
Offenbach : Verlag der Deutschen Glastechnischen Gesellschaft
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Abstract

Um die Wende des 17./18. Jahrhunderts tritt in der deutschen Glasindustrie ein bemerkenswerter Wandel ein. Erstmalig beschäftigt sich die deutsche Wissenschaft (Johann Kunckel, Ars Vitraria 1689) mit dem Werkstoff Glas. Außerdem werden in dieser Zeit die Wanderglashütten seßhaft und arbeiten von nun an ganzjährig. Durch diese Entwicklung entsteht eine erhebliche Überproduktion mit entsprechendem Preisverfall, dem acht thüringische „Glashüttenmeister" durch Zusammenschluß entgegenzuwirken versuchen. Der Leiter der Gemeinschaft, Heinrich Gottlieb Wentzel, gibt 1735 als Faktor dieses Kartells eine Preisliste (Taxa-Liste) heraus. Diese etwa 430 Artikel umfassende Liste zeigt das Gesamt-Produktionsprogramm der damaligen Glashütten. Nach der heutigen Nomenklatur sind deutlich zu unterscheiden: Kelche, allgemeine Wirtschafts- und Behältergläser einschließlich „Bouteillen und Fläschgen", Flachglas/Fensterglas und erste Anfänge der sich in den späteren Jahrhunderten entwickelnden chemisch-technischen Hohlglas-Industrie. Der Autor klärt nicht nur die Namen, die teilweise aus dem Lateinischen übernommen worden sind, auf, sondern macht auch Angaben über die damals geübte Herstellungstechnik. Außerdem werden Beziehungen und Einflüsse zwischen der Taxa-Liste und der im Jahre 1763 in Dänemark mit Abbildungen veröffentlichten Preisliste von Nøste Tangen geklärt. In einem dritten Teil wird auf die entstehende chemisch-technische Glasproduktion und auf das sich schon ausbreitende „kleine Glasblasen vor der Lampe" (Glasrohr) eingegangen.

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Citation
Löber, H. (1972). Die erste Kartell-Liste der deutschen Glasindustrie (Glas-Taxa 1735/37). 45.
License
CC BY 3.0 DE