RedEmi - Reduktion der hydroakustischen Emission von Propulsionssystemen; Entwurf von Propulsionsanlagen mit reduzierten hydroakustischer Emission (REProp)

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Hannover : Technische Informationsbibliothek

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Der aufgrund der Globalisierung stetig wachsende Seeverkehr gerät zunehmend unter Druck energieeffizient und umweltfreundlich zu agieren. Die Einführung der Bewertung der Transporteffizienz von Neubauten mittels EEDI ist hierbei der erste Schritt gewesen, welcher durch die Reglementierung des Verbrauchs hoch schwefelhaltiger Brennstoffe und der Einführung der Bewertung der Transporteffizienz existierender Schiffe durch den EEXI fortgeführt wird. Die maritime Industrie ist dadurch bewegt worden Antriebssysteme mit hohem Wirkungsgrad zu entwickeln, sodass der Brennstoffverbrauch und die Luftemissionen der Schiffe reduziert werden konnten. Auf der anderen Seite sind neue Aspekte zum Schutz der natürlichen Habitate der Meeresfauna aufgekommen. Spielte die Unterwasserakustik in der Vergangenheit vornehmlich im militärischen Schiffbau eine Rolle, so gerät diese auch zunehmend in den Fokus für die Handelsschifffahrt. Es konnte gezeigt werden, dass der anthropogene Unterwasserlärm das Leben der Meeresbewohner beeinflusst. Die Kommunikation und Orientierung der Meeressäuger im Wasser wird durch Maskierungseffekte gestört. Es zeigt sich auch, dass sich das Verhalten der Tiere im Wasser ändert, so weichen die Lebewesen Geräuschen aus, oder ¨andern Ihre Kommunikationsfrequenzen. Zusätzlich verursacht der Lärmeintrag einen erhöhten physiologischen Stress bei den Tieren, was langfristig zu gesundheitlichen Schäden fuhren kann. Aufgrund des Wissens um diese Art der Umweltverschmutzung wird in zahlreichen internationalen und nationalen Gremien das Problem diskutiert und nach Möglichkeiten der Reglementierung gesucht. Die IMO beschäftigt sich fortlaufend im MEPC (Maritime Environment Protection Committee) auch mit dem Thema der akustischen Verschmutzung und hat bereits 2014 sehr generelle Richtlinien für die Reduktion des Schalleintrages durch die Schifffahrt in die Meere erörtert. Einzelne Staaten, wie zum Beispiel Kanada bringen sich auf internationaler Ebene ebenfalls ein, um Regeln für die Unterwasserlärmemission durchzusetzen. Nicht nur auf politischer Ebene, sondern auch auf kommerzieller Ebene hat das Thema an Bedeutung gewonnen. Mit dem EcoAction-Programm begünstigt der Hafen von Vancouver Schiffe mit geringer Schallemission in der Hafengebühr (siehe Vancouver Fraser Port Authority, 2021). Die Vergünstigungen sind gekoppelt an den Nachweis des Einsatzes lärmreduzierender Schiffskomponenten, oder durch die Klassifikation des Schiffes als leise. Hierdurch entsteht auch ein Druck auf die Zulieferindustrie ihre Produkte bzgl. des Kriteriums Unterwasserlärm einzuordnen, damit diese für Reedereien attraktiver sind. Die MMG verzeichnet in den letzten Jahren eine verstärkte Nachfrage nach der Bewertung des Unterwasserlärms des Propulsionsorgans.

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