Verhalten basischer Steine im Gitterwerk von Bleiglaswannen

Abstract

Die Beurteilung feuerfester basischer Gittersteine aus zwei kontinuierlich arbeitenden Bleiglaswannen ergab nach Auswertung von fünf Betriebsjahren eine durchschnittliche Standzeit von 15 Monaten gegenüber Gitterungen in vergleichbaren Kalk-Natron-Glaswannen mit 30 bis 36 Monaten. Der Hauptverschleiß trat zwischen der 18. und 28. Lage — von oben gerechnet — auf, wobei die Steine rissig wurden und ihre mechanische Standfestigkeit verloren. Auf Grund der weitgehenden Zerstörung entstanden im Gitterwerk Hohlräume, durch die auch die oberen Gittersteinlagen einstürzten. Die im Auswertungszeitraum eingesetzten Magnesitchromteine sind chemisch-analytisch, mineralogisch und auch mit Hilfe der Mikrosonde untersucht worden. Es konnte im gefährdeten Bereich eine verstärkte Aufnahme von Blei und anderen steinfremden Phasen nachgewiesen werden, die eine starke Verdichtung des Steingefüges bewirken. Die dabei auftretenden Bleioxide und Bleisulfate sowie Anhydrit lösen unter dem ständig einwirkenden Temperaturwechsel wiederholte Reaktionen von Verdampfen, Kondensieren, Auskristallisieren und Aufschmelzen aus, wodurch das Steingefüge stark aufgelockert wird und die Standfestigkeit der Steine verlorengeht. Mit einem praxisnahen Versuchsofen konnte im Labor die aus den Untersuchungen abgeleitete Theorie weitgehend untermauert werden.